PDCA und Lernen

Paul.Bayer am 10. August 2009 um 20:31

Hinter der zyklischen Natur von PDCA oder PDSA (Plan, Do, Study, Act) bleibt oft verborgen, dass es um systematisches Lernen innerhalb eines Systems geht. Basis von PDCA ist die experimentelle, wissenschaftliche Methode:

  1. Erfasse die Situation: Wir beobachten ein System oder ein Problem.
  2. Plan: wir stellen eine Hypothese auf und planen ein Experiment. Das Experiment kann und sollte durchaus mehrere Faktoren und Lösungswege miteinander vergleichen und sorgfältig gestaltet sein. R. A. Fisher hat dafür den Begriff „Design of Experiments“ (DOE) geprägt.
  3. Do: wir führen das Experiment durch. In der Regel ist die Durchführung eines Experiments selbst ein komplexer Vorgang und enthält deshalb mehrere PDCA/PDSA-Zyklen.
  4. Study: Wir untersuchen die Ergebnisse des Experiments. Was haben wir gelernt? Was ist wichtig, was unwichtig? Was war neu, welche neuen Aspekte haben sich ergeben?
  5. Act: Wir handeln auf Basis unserer neuen Erkenntnisse, verbessern den Prozess, das System, korrigieren unsere Hypothese und Sichtweise des Problems.

Dann beginnt der Prozess mit neuem Wissen wieder neu, mit neuer Orientierung. Marc Hersch vom Three Sigma Systems Blog hat in The Power of Aiming ein Modell vorgestellt, das die lernende, iterative Natur von PDSA gut zum Ausdruck bringt:

Es zeigt, dass sich unsere Orientierung über die PDSA-Zyklen hinweg verändert bzw. verbessert. PDSA ist eine Methodik, um unsere Orientierung, unser Wissen zu verbessern. Marc zeigt in seinem Beitrag aber auch schön, dass PDSA abhängig ist von unserer Orientierung und unseren Intentionen und der Bereitschaft, sie zu hinterfragen.

PDSA, die OODA-Schleife und Überleben

An dieser Stelle wird die Verbindung zwischen dem PDSA-Zyklus und der OODA-Loop (Observe-Orient-Decide-Act) des US-Airforce-Oberst John Boyd deutlich:

Boyd's OODA-Loop

Boyd zeigte damit, dass das Überleben von einer ständigen Anpassung und Verbesserung der Orientierung abhängt. Für Unternehmen und Organisationen ist die Fähigkeit zum schnellen Lernen in einer komplexen Umgebung überlebens­notwendig. PDCA oder PDSA gibt uns dafür eine Methode. Mit PDSA werden Organisationen also anpassungs- und lebensfähiger.

Laurence Gonzales zeigt seinem Buch „Deep Survival“ diesen Umstand an vielen Beispielen: Das Überleben hängt von der Fähigkeit ab, sich auf eine bestehende Situation voll einzulassen, kühlen Kopf zu bewahren, richtig nachzudenken und die richtigen, entscheidenden Handlungen durchzuführen [1]. Eigentlich sollte also doch PDCA in der Wirtschaftskrise einen Aufschwung erleben, oder etwa nicht?

[1]
Die zwölf Überlebensregeln von Gonzales sind unter diesem Link zu finden.

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4 Kommentare zu “PDCA und Lernen”

  1. Marc

    Paul,

    Nice to see that you are still at it. Thanks for calling the attention of your readers to my blog entry on the power of aiming. The ideas I have been sketching out in recent entries will form that basis for a book for general audiences that I am working on called “The Ascent”.

    Keep up the good work,
    Marc Hersch
    Three Sigma Systems

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