PDCA „auf japanisch”
Paul.Bayer am 12. January 2008 um 09:00Die nachfolgende Geschichte stammt von Pascal Dennis [1]:
Ein amerikanischer Ingenieur fragt seinen japanischen Mentor bei Toyota: „Sensei erklären Sie mir bitte PDCA.“
Der Sensei reibt sich nachdenklich das Kinn und sagt: „Hmmm PDCA? Ich habe zehn Jahre gebraucht, um PLAN zu verstehen, zehn Jahre für DO, weitere zehn für CHECK, nochmal zehn für ADJUST. Jetzt fange ich langsam an, es zu verstehen.“
Der „Weg“ von PDCA
Für westliche Ohren klingt eine solche Aussage mysteriös. Der Lehrer sagt damit, dass er seinem Schüler PDCA mit Worten nicht weiter erklären kann, sondern dass dieser es üben muss und durch das Üben zum Verständnis kommt. Natürlich wird ihn der Lehrer beim Üben korrigieren, aber im Kern muss der Schüler selbst durch Praxis verstehen. Ausserdem geht dieser Weg des Verstehens immer weiter und weiter [2].
„Hyakuren Jitoku“ bedeutet „tausende Wiederholungen und aus deinem Selbst entwickelt sich ein wahres Verständnis.“ Wenn du die Disziplin aufbringst, immer wieder aufmerksam zu üben und zu lernen, wirst du dir selbst ein Verständnis erarbeiten, das du von niemand anderem bekommen kannst. Du musst mit deinen eigenen Fähigkeiten üben und dabei immer wieder 100% geben. Das ist der PDCA-Weg [3].
Weg heißt auf japanisch Dô. Nach dem Daoismus hat jedes Lebewesen seinen eigenen Weg, seine eigene Entwicklungslogik, die es gehen, finden und üben muss. Dabei sind Übungsformen wie Teeweg (Chado), weicher Weg (Judo), Weg der leeren Hand (Karate-Do) usw. hilfreich. Toyota spricht vom „Toyota-Weg“, den jeder Toyota-Mitarbeiter und das Unternehmen insgesamt gehen, finden und vertiefen muss.