Der Quacksalber

Paul.Bayer am 26. March 2008 um 09:00

Die folgende alte Geschichte von Ludwig Aurbacher (1784 – 1847) zeigt auf makabere Art, weshalb Ursachenanalyse erforderlich ist:

„Ein Quacksalber, wie es deren viele gibt, wollte einem Hufschmied vom Fieber helfen. Es wurde aber täglich schlimmer, so dass der Mann ganz von Kräften kam. Da fiel dem Kranken ein, er wolle einmal wieder nach Herzenslust Sauerkraut essen. Und er aß – und wurde besser.

Als dies der Quacksalber erfuhr, schüttelte er den Kopf, musste es aber doch gut sein lassen; und er trug in sein Arzneibuch ein, wie er denn zu tun pflegte, und schrieb: ,Sauerkraut gut fürs Fieber‘.

Nicht lange drauf geschah, dass der Schneider das Fieber bekam. Dem verordnete der Quacksalber sogleich Sauerkraut. Und der Schneider starb. Der Quacksalber schüttelte den Kopf, musste den Schneider aber doch tot sein lassen. Und er schrieb in sein Rezeptebuch: ,Sauerkraut gut für Hufschmiede, aber nicht für Schneider‘.“

Weshalb ist Ursachenanalyse erforderlich? Weil man sonst herumpfuscht!

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2 Kommentare zu “Der Quacksalber”

  1. Ruth Pink

    Eine tolle Geschichte. Ich werde sie in mein “Erzähl-Repertoire” aufnehmen. Vor allem in Teamprojekten, wenn man sich gegenseitig die “Schuld” für Misserfolge zuschiebt, bietet sich der Quacksalber an. Ursachenanalysen sind wirklich das A & O eines erfolgreichen Projekts!
    Gruß. R. Pink

  2. Paul.Bayer

    Hallo Ruth,

    schön, dass Dir die Geschichte gefällt. Eine gute Geschichte für Ursachenanalyse sind auch „Die drei Ärzte“. Ich bin immer auf der Suche nach solchen Geschichten.

    Viele Grüße, Paul Bayer

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