Die Psychologie des Flow

Paul.Bayer am 16. January 2011 um 23:48

Flow ist der Zustand, in dem sich die Potenziale des Menschen ungehindert entfalten können. Mihaly Csikszentmihalyi hat auf einer TED-Konferenz eine interessante Erklärung des Flow und seiner Umstände gegeben:

Csikszentmihalyis Ausführungen haben eine gewisse Bedeutung für Organisa­tionen und wie sie mit ihren Mitarbeitern umgehen:

Wie fühlt es sich an, wenn man im Flow ist?

  1. Wir gehen vollständig in dem auf, was wir tun, sind fokussiert und konzentriert.
  2. Ein Gefühl der Ekstase – außerhalb der alltäglichen Realität zu sein.
  3. Große innere Klarheit – zu wissen, was getan werden muss und wie gut es uns gelingt.
  4. Wissen, dass die Aktivität machbar ist – dass unsere Fähigkeiten der Aufgabe angemessen sind.
  5. Ein Gefühl der heiteren Gelassenheit – keine persönlichen Sorgen und das Gefühl, über die Begrenzungen des Egos hinaus­zuwachsen.
  6. Zeitlosigkeit – durchwegs auf die Gegenwart fokussiert, die Stunden vergehen wie Minuten.
  7. Intrinsische Motivation – erstrebenswert wird, was Flow erzeugt.

Der Flow ist ein Zustand des Lernens und der Bewältigung von Herausforde­rungen. Er entsteht, wenn die Herausforderungen für die vorhandenen Fähigkeiten nicht zu groß und nicht zu klein sind, wenn die Fähigkeiten zu den Heraus­forderungen passen.

Wann entsteht Flow?

Im Zuge der Bewältigung von Herausforderungen entsteht Lernen. Eine Organisation sollte dieses Lernen durch geeignete Vorkehrungen wie Trainings, Mentoren, geeignete Methoden (PDCA), Teams … unterstützen. Ohne geeignete Herausforderungen sind aber auch die Trainings usw. sinnlos und verpuffen.

Csikszentmihalyis Diagramm beschreibt einen Entwicklungsprozess über einen längeren Zeitraum: mit einzelnen Herausforderungen und Lernerfolgen ist es nicht getan. Stoppen die Herausforderungen oder/und das Lernen, dann kippt das System aus der Flowzone in einen der anderen Bereiche. Das Diagramm zeigt, wie das richtige Setzen von Constraints einen Entwicklungs­prozess kanalisieren kann.

Kontinuierliche und diskontinuierliche Verbesserung (Kaizen und Kaikaku) in einem Unternehmen sind deswegen so wirksam, weil sie die Entwicklung von Flow begünstigen und so große Potenziale der Mitarbeiter aktivieren. Personen und Unternehmen im rechten oberen Quadranten entwickeln sich: es macht einfach Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Ich glaube, dass Csikszentmihalyis Ansatz uns helfen kann, die Flowzone im persönlichen und organisatorischen Bereich zu erreichen.

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