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Diese Geschichte habe ich auf dem Financial Hack Blog gefunden.

Japaner essen gerne Wassermelonen, aber die Lebensmittelgeschäfte und die Kühlschränke der Verbraucher sind klein und Wassermelonen sind gross und benötigen viel Platz beim Transport und bei der Lagerung, weil sie rund sind und unterschiedliche Grössen haben.

Japanische Melonenbauern nahmen sich der Angelegenheit an und erfanden die quadratische Wassermelone. Diese Erfindung war nicht schwer: Man muss die Melone in eine quadratisch geformte Schachtel hineinwachsen lassen und sie nimmt deren Form an. Die Schachtel hat genau die Grösse des Fachs eines japanischen Kühlschranks.

Die Konsumenten und die Geschäfte lieben die quadratischen Melonen: sie sind hübsch und praktisch. Die Nachfrage war so hoch, dass sie etwa zum vierfachen Preis (10000 ¥) normaler Melonen verkauft werden konnten. Es eröffneten sich Exportmöglichkeiten, ein Markt für die Herstellung von geeigneten Schachteln, weitere Ideen: Melonen in Form von Gesichtern, Bergen …

Lektionen für Kaizen

Auch einfache Ideen können grosse Wirkung haben und erfordern, dass die Hürde der psychologischen Trägheit überwunden wird. Diese Erfindung wurde solange nicht gemacht, weil wir daran gewöhnt sind, dass Wassermelonen eben rund sind und unterschiedliche Grösse haben. Aber wenn man sich einmal dem Problem stellt, ist es meist nicht schwierig, kreative Lösungen zu finden.

Deswegen sagen die ersten vier Kaizen-Regeln:

1. Stelle den Ist-Zustand in Frage: Um die quadratische Melone zu erfinden, musste in Frage gestellt werden, „dass Melonen eben rund sind“.
2. Frage wie es getan werden kann: Wenn man einmal danach fragt, wie die Melone eine andere Form bekommen kann, kommen sofort die ersten Ideen.
3. Höre auf mit Entschuldigungen: Wenn man anfängt sich wirklich für die Aufgabenstellung zu interessieren, kann man sich fragen, wie Melonen wachsen und sehen, was man tun kann.
4. Suche nicht nach sofortigen perfekten Lösungen: Dann kann man einfach anfangen mit verschiedenen Ideen zu experimentieren und sie Schritt für Schritt zu verbessern.

Das sind die Grundregeln, aus denen kreative Lösungen entstehen. Voraussetzung ist der Wille, die Situation grundlegend zu verbessern.


Dieser Eintrag wurde am Sunday, den 16. December 2007 um 09:00 Uhr erstellt und ist in der Kategorie Geschichten zu finden. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.